STERN und Sicherheit bei Hausgeburten. Das Blaue vom Himmel?

Andrea Hackl ist Hausgeburtshebamme in Kelheim. Wir haben sie zur interessanten STERN Interpretation der Studie (siehe vorheriges Post) befragt.

 

Andrea, wir sind etwas verwirrt. Sind Hausgeburten jetzt genauso sicher wie Krankenhausgeburten? Und mit welcher Wahrscheinlichkeit wird eine Frau, die bei einer geplanten Hausgeburt dann doch denkt, ach ne, ich möchte eine PDA und lasse mich lieber doch noch ins KH fahren oder bei der zum Beispiel Fieber auftritt oder ähnliches einen Kaiserschnitt haben? Also, soll ich jetzt lieber gar nicht erst eine Hausgeburt planen, damit ich nicht vielleicht verlegt werden muss? Oder spielt das gar keine rolle und meine Chance auf Kaiserschnitt ist (im deutschen Durchschnitt) bei 30%, egal, ob ich eine Krankenhausgeburt plane oder eine Hausgeburt abbrechen möchte?

 

Hallo Christine,

interessant finde ich ja, wenn Du den Originaltext in Englisch liest, dass sich das ganz anders anhört. Der Titel lautet: "Die Hälfte der Schwangeren könnten ihre Kinder sicher (i. S. von problemlos) zu Hause gebären.
Die Zahlen sind die selben, aber die Autoren finden z. B. NUR 5% der Frauen, die eine Hausgeburt begonnen haben benötigen einen Kaiserschnitt.

Nach dem ich den Artikel auf der Stern-Seite gelesen habe drängen sich mir verschiedene Fragen auf. 1. Können die Redakteure kein Englisch um das Original selbst zu lesen?
2. Können sie einfach keine wissenschaftlichen Texte lesen?
3. Wurde der Artikel besch..., sorry, schlecht recherchiert und nicht mit anderen Zahlen anderer Studien verglichen, sondern einfach nur veröffentlich, was die Ärztelobby auf den Tisch knallt? Und die wichtigste von allen ist 4. KÖNNEN DIE ALLE NICHT RECHNEN!!! Im Deutschen Durchschnitt bekommen 32,5 % der Frauen die in ein Krankenhaus gehen einen Kaiserschnitt. Mache Kliniken haben ja bereits Raten von 60 - 80%. Ich hatte nur ein Jahr Mengenlehre, aber so weit ich mich erinnere ist 5% weniger als 32,5% oder 40% oder 60%.

Die 4 - 5% Kaiserschittrate ist auch bei der QUAG-Studie jedes Jahr ziemlich konstant. Die Morbiditätsraten sind nicht im Ansatz so hoch.
Unter http://www.bfhd.de/informationen-fuer-hebammen/textpool/50-kaiserschnitt.html
kann Frau nachschauen, was eine Klinik an einem Kaiserschnitt verdient. Diese Zahlen erübrigen jede weitere Diskussion.

www.bfhd.de
BfHD e.V. - Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands e.V.
Danke Andrea!

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Kommentare: 6
  • #1

    Melanie Schöne (Dienstag, 06 Dezember 2011 23:14)

    Ich kann Andrea nur beipflichten. Da will man wohl nicht richtig rechnen und gleichzeitig uns Frauen/Mütter für dumm verkaufen! Ich habe mir erlaubt, der Redaktion vom STERN folgende Zeilen zu schreiben:
    Dieser Artikel "Hausgeburt kann für Mutter und Kind riskant sein" ist eine Frechheit! Alle genannten Komplikationen können auch bei einer Klinikgeburt auftreten. u.a. wurde diese Studie vom deutschen Ärzteblatt völlig anders "interpretiert"! Siehe:http://www.aerzteblatt.de//v4/news/news.asp?id=48185

    Vor Monaten hatte ich eine Journalistin vom Stern bei mir sitzen, die sich 3 Stunden über meine Doula-Arbeit aufklären ließ und diese Infos in einen Artikel über die Geburtshilfe in Deutschland integrieren wollte. Dieser Artikel ist nie erschienen. Dafür jetzt dieser "Anti-Hausgeburts-Artikel"!!!

    Etwas zum Nachdenken:

    "Wir alle (Frauen, Mütter, werdende Eltern, Hebammen, GynäkologInnen, Doulas) wünschen uns größere Achtsamkeit im Umgang mit den Bedürfnissen von Frauen während der Schwangerschaft, der Geburt und der Stillzeit. Es geht um Veränderungen in der Geburtshilfe, die bewirken, dass Frauen die Chance haben, gut und vor allem unabhängig informiert zu werden und so auch Selbstbestimmtheit während dieser besonderen Lebensphase zu erfahren. Nur so kann gewährleistet werden, dass durch das eigene positive Geburtserleben und dem intuitivem Verhalten mit dem Baby eine gesunde Mutter- Kindbeziehung entstehen kann, die durch den Vater zur Familie ergänzt wird."

    M. Schöne

  • #2

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  • #3

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  • #6

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