Barfuß kann man in jedem Alter laufen und von den vielfältigen positiven Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden profitieren.
Besonders Kinder sollten so oft wie möglich barfuß unterwegs sein dürfen, damit es gar nicht erst zu Fußfehlstellungen oder anderen orthopädischen Problemen kommt. Nicht zuletzt bedeutet es für die Kleinen (und für die Großen nicht minder) auch großen Spaß, ihre Umgebung nicht nur mit den Augen und Händen, sondern auch mit den Fußsohlen erkunden zu können.
Für das Buch sprach die Autorin Katja Kulin mit dem Barfußexperten Burkhard Reinberg, der unter anderem Kurse für Kindergärten und Schulen anbietet, die eine spielerische Heranführung an natürliche Bewegung zum Ziel haben.
Im Folgenden ein kleiner Auszug aus dem Interview:
„[…] K. K.: Einschulungstests und Studien zeigen, dass die Motorik der Kinder heutzutage weniger gut entwickelt ist als in der Vergangenheit. Gründe dafür sind z.B. Bewegungsmangel. Warum ist auch insbesondere barfüßige Bewegung hilfreich bei der Entwicklung und Verbesserung motorischer Fähigkeiten?
B. R.: 98 Prozent aller Menschen werden mit gesunden Füßen geboren, aber als Erwachsene haben rund 60 Prozent Probleme mit Fußfehlstellungen und -krankheiten. Im Grundschulalter haben schon 12
Prozent der Kinder Schäden an den Füßen, drei Viertel tragen zu kleine Schuhe. Der Kinderfuß ist noch leicht verformbar, die Folgen sind
verheerend.
Wir werden alle mit Plattfüßen geboren, das Fußgewölbe richtet sich später durch das Laufen auf, wenn die Muskulatur und die Sehnen trainiert werden. In ständig getragenem und noch dazu falschem Schuhwerk, in dem der Fuß beengt ist, kann das nicht geschehen, und so diagnostizieren Ärzte später Platt-, Knick-, Senk- und Spreizfüße.
Die generell verschlechterte Motorik, die wir heute bei Kindern sehen, ist einerseits das Resultat von allgemein zu wenig Bewegung, aber auch die nackte Fußsohle spielt eine Rolle bei der Entwicklung motorischer Fähigkeiten. Die sensorischen Reize, die von der Fußsohle an das das Gehirn übermittelt werden, vermitteln ein sehr viel genaueres Bild des Untergrunds, als wenn noch eine Schuhsohle dazwischen ist. Ausgleichsbewegungen stärken die Muskulatur und auch die Feinmotorik wird geschult. Eine Studie hat ergeben, dass Kinder, die regelmäßig barfuß laufen, eine um 60 Prozent bessere Motorik haben. Ein guter Grund also, sich für Barfüßigkeit bei Kindern einzusetzen.
K. K.: Sie bieten Workshops für Kindergärten und Schulen an, in denen es um genau das geht: Sich barfuß in der Natur zu bewegen oder auch fußgymnastische Übungen zu machen. Wie genau sehen die Inhalte der Kurse aus?
B. R.: Wichtig ist es zunächst einmal, auch die Erzieherinnen bzw. die Eltern zu schulen, denn in den Köpfen stecken viele Vorurteile. Die Kinder barfuß über das Gelände und durch den
Kindergarten laufen zu lassen, können sie sich zunächst oft gar nicht vorstellen. Verletzungsgefahr, Fußpilz, Blasenentzündung, das sind einige der Schlagwörter, die immer wieder kommen. Wenn es
nach erfolgter Aufklärungsarbeit diesbezüglich dann an ein paar praktische Übungen geht, sind die Leute schon viel offener, und mit nackten Füßen entspannen sich Stimmung und Gesichtsausdrücke
dann endgültig.
Die Kinder selbst werden auf spielerische Weise an das Ganze herangeführt. In meinem Portfolio habe ich diverse Programmpunkte, die ich nicht starr abarbeite, sondern mich flexibel nach der jeweiligen Gruppe richte. Es werden z.B. verschiedenste Fußgymnastikspiele gemacht, Erfahrungen mit verschiedenen Untergründen gesammelt usw. […]"
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Evan Hafer (Donnerstag, 02 Februar 2017 06:43)
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