Tobi bekommt ein Geschwisterchen.
Aber leider geht es seiner Mama nicht gut.
Sie muss viel erbrechen und kann nicht wie sonst mit ihm spielen und für ihn da sein. Eines Tages muss sie sogar ins Krankenhaus.
Papa versucht Tobi zu erklären, dass es vorübergeht und dass es Mama wieder gut gehen wird, wenn das Baby da ist ...
Das Kinderbuch „Oktoberkind – Mama, nicht brechen!“ ist an Kinder ab einem Alter von drei Jahren gerichtet.
Ina Dechant erzählt die Geschichten von zwanzig Frauen, die – jede
auf ihre Weise - eine außergewöhnliche Geburt erlebt haben. Auch
wenn jede Geburt irgendwie besonders ist, geht es hier um wirklich
seltene, rührende, tragische, spektakuläre und auch wundersame
Geburtserfahrungen. Von Haus- und Alleingeburten über Tot- und
Frühgeburten bis hin zu Sturz- oder Mehrlingsgeburten ist alles
dabei, was man sich vorstellen kann – oder eben nicht.
Da ist Marion, die ihr Baby auf dem Heimweg vom Hawaii-Urlaub in
L.A. bekommt. Sonja, die ihre Zwillinge in einer geplanten Alleingeburt
im heimischen Wohnzimmer entbindet. Stella, die mit den Folgen von
massiven Geburtsverletzungen zu kämpfen hat. Und Rama, die zwei der
fünf Babys, die nach einer künstlichen Befruchtung in ihr heranwachsen, verliert.
Bei diesen und den anderen „Geburtsgeschichten“ schildert die Autorin
nicht nur die Geburtsvorgänge an sich, sondern auch die Gegebenheiten
drum herum: Lebensumstände, Verlauf der Schwangerschaft, emotionale Aspekte. „Geburtsgeschichten“ ist spannende, informative und nicht
immer leichte Kost für Leserinnen und Leser, die in das Thema Geburt
eintauchen und alle seine Facetten kennenlernen wollen.
Ina Dechant, geboren 1983 in Kelheim, lebt mit ihren
drei Kindern und ihrem Mann im malerischen Kallmünz
in der Oberpfalz. Nach mehreren beruflichen Stationen,
unter anderem einer Ausbildung zur Schiffsmechanikerin,
arbeitet sie nun als Teamassistentin in einem Büro für
Umweltplanung und Gewässerbiologie. Geburtsberichte
fand Ina Dechant schon immer sehr spannend. Nachdem
sie durch die Frühgeburt ihrer mittleren Tochter am
eigenen Leibe erfahren hatte, welche ungewöhnlichen
Wendungen Geburten nehmen können, begann sie,
„Geburtsgeschichten“ zu schreiben.
Enttäuscht vom Babygeschlecht sind mehr Mütter und Väter, als man denkt, nur gibt es selten jemand zu. Die Autorin bricht daher mit dem Tabu und zeigt anhand ihrer eigenen Geschichte, dass es sich lohnt, das Thema näher zu beleuchten. Denn meistens steckt hinter der Enttäuschung etwas ganz anderes als der tatsächliche Wunsch nach einer Tochter oder einem Sohn.
Das Buch enthält nicht nur weitreichende Informationen zum Thema Gender Disappointment, es beinhaltet auch ein paar Übungen und Anleitungen, um die eigenen Gefühle anzusehen und annehmen zu
können.
Neben dem Hauptthema Gender Disappointment werden im Buch auch gesellschaftliche und kulturelle Aspekte zum Thema Geschlecht aufgegriffen.
Kristin Peukert, geboren 1982 in Altenburg, Diplomverwaltungswirtin und psychologische Beraterin,
lebt mit ihrer Familie in Norddeutschland. Als Mutter von vier Söhnen hat sie das Thema Gender Disappointment selbst erlebt – vor allem als ein gesellschaftliches Tabuthema.
Wie geht das Leben nach der Diagnose einer Fehlgeburt weiter? In diesem Buch werden unterschiedliche Blickwinkel und Impulse für Wege aufgezeigt, die betroffenen Eltern und Familien helfen können. Dazu finden Sie Gespräche mit einer Trauerbegleiterin, einer Hebamme, einer Bestatterin für Sternenkinder, Vätern und einem Arzt sowie Anregungen, Rituale, Tipps und Übungen.
Das Herz jedoch sind die Geschichten und Erfahrungen der betroffenen Menschen sowie ihre persönliche Begleitung mit all ihren verschiedenen Wegen der Heilung und Integration, eingebunden in den Kreislauf von Leben und Sterben. Auch sensible Themen wie die Entscheidung für den natürlichen Weg einer kleinen Geburt vs. Abrasio, Trauer bei Mehrlingsschwangerschaften oder die Bewältigung der Situation ohne Partner werden angesprochen.
Dieses Buch geht neue Wege, verlässt das Tabu und möchte ein heilendes, versöhnendes Buch sein, das Sie ein Stück auf Ihrer eigenen Heilungs-Reise begleitet.
Anna Hubrich, geboren 1964 in Neuburg, ist Mutter einer Tochter und selbst Sternenkindmutter. Als zertifizierter Gesundheitspädagogin und Coach mit systemischer und spiritueller Ausrichtung ist es ihr seit vielen Jahren ein Anliegen, Familien zu unterstützen und Frauen behutsam in ihre Kraft zu begleiten. Auch neue Ansätze wie die Kommunikation mit den Seelen, die Arbeit mit dem weiblichen Schoßraum und Körper, die Kraft von Ritualen und Kreativität, vor allem aber der systemische Blick auf Trauma und Verlust prägen ihre Arbeit.
Das Buch möchte Frauen ermutigen, im sicheren Rahmen der Klinikatmosphäre und durch aktive Zusammenarbeit mit Hebamme und Arzt ein kraftvolles, schönes
Geburtserlebnis zu haben.
Welche Klinik soll ich wählen?
Was kommt auf die Begleitperson zu?
Wie kann ich durch gezielte Vorbereitung während der
Schwangerschaft zu einem unkomplizierten Geburtsverlauf
beitragen?
Welche Möglichkeiten der modernen Schmerzlinderung sind
für Mutter und Kind die geeignetsten?
Diese und weitere wertvolle Tipps für werdende Eltern
vermittelt das Buch, lässt Fachpersonal zu Wort kommen und
hinter die Kulissen der Kreißsäle in Deutschland blicken.
Die Heilpraktikerin Susanne Dinkelmann, Jahrgang 1968, zwei erwachsene Kinder, arbeitet in ihrer Praxis in München mit der Klassischen Homöopathie als Doula und Geburtsvorbereiterin.
Bei den vielen Geburten, die sie bereits begleiten durfte, erhielt sie Einsicht in die Licht- und Schattenseiten
der modernen klinischen Geburtshilfe.
Im Krankenhaus und im Gesundheitswesen können trotz besten Willens und Bemühens um muslimische Patientinnen und Patienten, können sprachliche und kulturelle
Missverständnisse auftreten und zu Widerständen, Non-Compliance, Komplikationen, Forderungen oder rechtlichen Schwierigkeiten führen.
Um Ihnen Ihre tägliche Arbeit mit muslimischen Patientinnen und Patienten zu erleichtern, finden Sie in diesem Buch Hintergrundinformationen über die muslimische Welt und Lösungsanregungen für
die im Gesundheitsbereich am häufigsten gestellten Fragen wie:
- Wie sieht Gesundheit in der muslimischen Welt aus?
- Gibt es ein anderes Schmerzempfinden?
- Wie kann ich Frauen angemessen behandeln?
- Was bedeutet Nacktheit?
- Wie sieht Geburt in der muslimischen Welt aus?
- Wie kann man mit dem vielen Besuch umgehen?
- Wie kann effiziente Kommunikation mit Musliminnen
und Muslimen aussehen?
- Welchen Stellenwert hat Gesundheitsvorsorge?
- Wie gehen Muslime mit dem Thema Sterben um?
Darüber hinaus erfahren Sie in diesem Buch, was Gesundheit und Krankheit in den muslimischen Kulturen bedeutet und wie damit üblicherweise umgegangen wird. Sie
erhalten einen Einblick, wie sich Migration auf die Gesundheit auswirkt und wie man dies beispielsweise im Krankenhaus berücksichtigen kann.
Dieses Buch behandelt außerdem die Frage, wie Gesundheitsförderung für Musliminnen und Muslime aussehen kann und was sie für das Gesundbleiben brauchen.
Abgerundet wird das Buch durch zahlreiche Buchtipps und Links, Fallbeispiele, Informationen zur Körpersprache und eine Checkliste.
Darüber hinaus wurde das Buch einer laufenden Usability Evaluierung unterzogen, in der es von Musliminnen und Muslimen gegengelesen und von medizinischen Fachleuten auf Nützlichkeit und
Praxisnähe untersucht wurde.
»Während ich noch sprachlos bin und meine beiden Zimmergenossinnen anfangen, hysterisch zu kichern, denke ich zweierlei Dinge: Dass es auch hier nicht so ist, dass man nicht genau angeguckt wird. Und dass auch hier nicht alle gleich sind. Doch nicht alle in einem Boot. Mindestens einer muss wohl immer draußen bleiben.«
Die vierzehnjährige Hannah soll die Ferien auf Wunsch ihrer perfektionistischen Mutter in einer Diätklinik für Jugendliche verbringen. Sie fühlt sich ungeliebt und abgeschoben. Zum Glück geht es in der Klinik ganz anders zu als gedacht, und mit ihren beiden Zimmergenossinnen bildet Hannah schon bald ein unzertrennliches Team. Die ersten Pfunde purzeln schnell, die Sport- und Ernährungskurse machen Spaß, aufkommende Probleme bewältigen die Mädchen gemeinsam. Hannah gewinnt an Selbstvertrauen und genießt es, plötzlich beliebt zu sein.
Als sich auch noch ausgerechnet der Mädchenschwarm Nico in sie verliebt, erscheint die Welt beinahe perfekt. Aber eigentlich interessiert Hannah sich viel mehr für den stillen und von allen gemiedenen Einzelgänger Ben, über den Nico sich gern lustig macht. Sie mag seine kluge, besonnene Art und teilt seine Liebe zu Büchern. Gleichzeitig scheint eine schwere Last auf seinen Schultern zu liegen. Um Bens Geheimnis zu ergründen und ihm näherzukommen, müsste Hannah Stellung beziehen, doch das ist alles andere als leicht. Sie muss herausfinden, was ihr wirklich wichtig ist.
Im Anhang: Informationen zu Themen wie Diät vs. ausgewogene Ernährung, Selbstoptimierung vs. Selbstakzeptanz, Essstörungen, Bodyshaming, Gruppendruck, Selbstvertrauen und mehr.
Katja Kulin studierte Germanistik und Erziehungswissenschaften. Sie schreibt Romane, Sachbücher und
Romanbiografien. Seit vielen Jahren arbeitet sie als Lerntrainerin mit Kindern und Jugendlichen.
"Kein leichtes Ziel" ist ihr erstes Jugendbuch.
Was kann die Bereicherung noch vielfältiger, die Überforderung
wesentlich geringer und die Erkenntnis, dass wir alle ähnliche
Bedürfnisse haben, noch klarer werden lassen?
Das Buch bietet Hintergrundwissen zu Lebens-, Sicht- und Denkweisen
in den muslimischen Kulturen, betrachtet aus den verschiedensten
Perspektiven.
• Wie sehen Erziehung und Bildung in der muslimischen Welt aus?
• Was bedeutet dies für das Schulleben hier?
• Was prägt das Alltagsleben?
• Lernen Kinder aus muslimische Kulturen anders?
• Welche Materialien zur Unterstützung gibt es?
• Was bedeutet interkulturelles Handeln?
• Wie kann Elternarbeit aussehen?
• Wie ist das mit den Frauen und dem Islam?
• Klischees, Unterschiede, Gemeinsamkeiten?
Mit diesem Buch haben Lehrerinnen und Lehrer nun endlich auch auf diesem Gebiet eine Ressource für ihre wertvolle Aufgabe, die nächste Generation in die Gesellschaft von morgen zu begleiten.
Jaqueline Eddaoudi hat die Sprachen Italienisch, Arabisch, Französisch, Englisch, Spanisch und Türkisch studiert und arbeitet als selbständige Dolmetscherin und Kulturberaterin. Sie stammt aus einer multikulturellen Familie (Mutter Österreicherin, Vater Italiener) und lebt zusammen mit ihrem marokkanischen Mann und ihren 5 Töchtern.
Aus ihren Erfahrungen als Lernberaterin für arabische und afghanische Kinder und Jugendliche und ihrer Vorstandstätigkeit im Interkulturellen Bildungsgarten Graz heraus, hat sie das Pilotprojekt Interkulturelle Schule Graz gegründet. Seit 10 Jahren beschäftigt sie sich mit dem Austausch von Ressourcen zwischen den Kulturen und damit, was wir voneinander lernen können.
Sie hält Vorträge, Seminare und Workshops zu kulturspezifischen Themen der arabischen Welt in Kindergärten, Schulen und pädagogischen Hochschulen in Österreich und Italien im Rahmen der Unternehmung „Die orientalische Welt“ (www.dieorientalischewelt.com) und schreibt an ihrer Dissertation über Sprach- und Kulturassistenz für die arabische Businesswelt.
Möchten Sie die vegane Küche endlich einmal ausprobieren? Wollen Sie die vegane Küche ab und zu nutzen, kennen aber keine einfachen Rezepte? Fehlt Ihnen die Zeit, Lust und Kraft für lange
Recherchen?
Juliane Nitschke präsentiert in diesem
Buch ein unkompliziertes und kreatives Koch-Back-Konzept für die ganze Familie.
Juliane Nitschke ist freiberufliche Bewegung- und Kulturpädagogin mit Trainerlizenz Rehabilitationssport Orthopädie in Halle (Saale).
Sie gibt Kurse für Kinder, Erwachsene und Senioren im Bereich Tanz, Körperarbeit und Wassertherapie.
Aufgrund einer festgestellten Lactose- und Glutenunverträglichkeit ernährt sie sich seit vielen Jahren vegan und verköstigt gerne Familie und Freunde zu den verschiedensten Anlässen mit den pflanzlichen Leckereien.
Da sie immer häufiger nach ihren Rezepten gefragt wurde, entwickelte sie die Idee ein Kochbuch
zu schreiben und zu gestalten.
Sie möchte dazu ermuntern aus einfache Zutaten köstliche Gerichte zu kreieren und sich dabei stärker nach der Saison zu richten.
Das Buch vermittelt Erfahrungswerte, Tipps und Informationen zu
gesundheitlichen Aspekten des Langzeitstillens für Mutter und
Kind auf körperlicher sowie psychischer Ebene.
Die Autorin ermöglicht geschichtliche Einblicke und erläutert evolutionäre Zusammenhänge.
Das Thema Autonomie wird ebenso ausführlich behandelt wie gesellschafts-kritische
Fragen zum Thema der Kinderbetreuung in den ersten Lebensjahren und dem Bild
von Mutter- bzw. Frausein von heute.
Katharina Kunert-Peter, geboren 1979 in Wien, ist Mutter von drei Kindern und arbeitet als Systemische Psychotherapeutin mit Schwerpunkt Kinder, Jugendliche und Familie (http://www.kkunert.at). Sie hat ihre Kinder selbst lange gestillt und erlebt was für einen großen Tabubruch das auch heute in unserer westlichen Gesellschaft bedeutet.
Etwa 15 Prozent aller klinischen Schwangerschaften enden mit einer Fehlgeburt in den ersten 12 Schwangerschaftswochen, und vier von tausend Schwangerschaften mit einer Totgeburt.
Fast jede zweite Frau hat entweder selber schon ein Kind in der Schwangerschaft verloren oder kennt jemand, dem das passiert ist. Und doch ist es immer noch ein sehr stilles Thema in unserer Gesellschaft, für manche sogar ein Tabu. Erst vor kurzem las ich in einem Internet Forum für Schwangerschaft, dass eine Frau gebeten wurde, doch bitte nicht das schwere Thema ihres „Sternchens“ (Fehlgeburt) in diesem Forum den anderen werdenden Müttern zuzumuten.
Die meisten werdenden Eltern in unserer Gesellschaft warten bis zur zwölften Schwangerschaftswoche bevor sie die “frohe Botschaft“ öffentlich verkündigen.
Sie schützen damit ihren privaten Raum, sich selber und die Möglichkeit eines frühen Abgangs. Oft erfahren Freunde, Kinder und Verwandte erst viel später, dass es da mal eine Schwangerschaft gab, ein Geschwisterchen...
Wenn Seelen nicht geboren werden, sondern uns nur eine Zeitlang im Mutterleib besuchen, bevor sie wieder von uns gehen, dann hinterlassen Sie in uns eine Lücke.
Wer selber schon einmal ein Kind verloren hat, kennt diesen Schmerz, den Schock. Das Loch, in das viele Frauen und Männer erst einmal fallen. Für jede Frau, jeden Mann, die ein Kind verlieren ist das eine tiefe und oft prägende Erfahrung, verbunden mit Schmerz und Trauer, oft Ohnmacht, Wut und Schuldgefühlen. Wo Freude und Liebe waren, ist nun Leere. Nie sonst erleben wir das Entstehen von Leben und Tod so nah und unmittelbar. Als Frau sogar im eigenen Körper. Das ist intensiv, sowohl auf der körperlichen als auch auf der feinstofflichen seelischen Ebene!
Trauer, Schmerz und Rituale sind wichtig beim Abschiednehmen
Ob ein Kind schon sehr früh abgeht oder später, oder im schlimmsten Fall wir eine Totgeburt erleben: Es gibt keine Hierarchie des Schmerzes und der Art wie wir trauern, trauern dürfen. Jeder Mensch ist hier einzigartig und geprägt durch seine Familie, Kultur, Religion, sein bisheriges Leben. und Erfahren.
Viele Menschen ziehen sich erst einmal zurück, müssen einen Weg finden, mit dieser Leere in sich, dem Schock und Verlust umzugehen. Und das ist o.k. Trauer braucht seinen Platz und Raum.
Andere werden aktiv, gehen zurück in das „alte“ Leben, das Leben vor diesem Kind. Es ist ja alles noch wie immer, das Kind war ja noch nicht wirklich da, es war das Beste, ein natürlicher Schutzmechanismus...und bei einer frühen Fehlgeburt wusste kaum jemand davon... Auch das ist o.k. Doch so begraben wir unseren Schmerz und übergehen die Trauer, streichen wir das nie geborene Kind aus unserem Leben. Meistens geht das nicht lange gut, kehrt nicht gesehener und verarbeiteter Schmerz zurück zu uns in Form von Körpersymptomen, Krankheit, Depression, Problemen in der Beziehung oder in der Familie.
Ich teile meinen Schmerz und meine Geschichte
Bei meiner Arbeit beobachte ich, dass immer mehr Frauen und Männer beginnen, diesen stillen privaten (Tabu)Raum zu verlassen. Sie teilen bewusst ihren Schmerz, als Paar und im Aussen. Sie
erzählen ihre Geschichten, geben ihren Sternenkindern oder Schmetterlingskindern einen Namen. Lassen sie eintragen im Geburtsregister. Verwaiste Eltern treffen sich in Foren, Trauergruppen,
Trauercafes. Sie vernetzen sich und reden, erzählen von ihrem Schmerz und teilen was ihnen geholfen hat. Sie entwickeln wunderschöne Rituale des Abschieds, und es gibt immer mehr Friedhöfe mit
besonderen Plätzen für Sternenkinder. Und langsam entsteht auch eine neue, achtsame Bestattungskultur.
Für die Eltern und ihre Familien sind diese Rituale und der Austausch mit anderen Menschen eine wichtige Hilfe im Annehmen und Verarbeiten. Und sie drücken dadurch aus: Unser Sternenkind
gehört zu uns, wir werden es nicht vergessen und geben dieser Seele einen Platz.
Warum? Die Frage nach dem Sinn
Eine Frage die sich alle verwaisten Eltern stellen, ist die Frage nach dem Warum.
Warum ist das passiert, was haben wir, habe ich falsch gemacht? Viele Frauen zermartern sich ihr Hirn und suchen nach möglichen Ursachen in ihrem Verhalten oder ihrer Situation. Hätte ich
vielleicht damals nicht... oder doch...vielleicht habe ich es nicht genug geliebt, gezweifelt..., ich hätte doch etwas merken müssen...Fragen oder Vorwürfe, Gedanken an Schuld tauchen auf.
Viele Frauen beschäftigt die Frage: Wie geht es unserem Kind jetzt? Wo ist es? Geht es ihm gut, musste es leiden? Oder auch die Frage an Gott: Warum erlaubst Du so etwas? Warum tust Du uns das
an?
Es ist ein tief menschliches Bestreben, eine Sinnhaftigkeit gerade in schweren Momenten unseres Lebens zu erkennen.
Mediziner sprechen oft von einem Schutzmechanismus des ungeborenen Lebens, die Natur stösst ab, wenn ein Wesen nicht lebensfähig ist. Doch ist diese Antwort wirklich ein Trost für die Betroffenen?
Oder gibt es noch andere Antworten, ist ein anderes sinnhaftes Verstehen möglich?
Wo können wir bei allem Schmerz Trost, Ruhe und Antworten finden? Was kann uns helfen zu heilen? Welche neuen Fenster öffnen sich dadurch vielleicht für uns, unser Verstehen und unsere Fähigkeit zu Lieben?
Und wenn wir verwaiste Eltern und Familien begleiten, wie können wir andere Menschen hier gut begleiten und unterstützen?
In diesem Buch folge ich dieser Spur. In vielen Gesprächen und Aufstellungen durfte ich Frauen und Männern, die eine oder mehrere Kinder durch Fehlgeburt oder Totgeburt verloren haben, begleiten. Sie alle haben ihre Geschichte erzählt, meine Fragen beantwortet. Gemeinsam haben wir hingesehen, uns führen lassen.
Begleitung durch Systemische Aufstellung und Seelenkommunikation
Besonders achtsam und heilend zeigt sich das Systemische Aufstellen und Hinsehen mit Hilfe von liebevoll geschnitzten Figuren und Symbolen. In klaren Bildern dürfen wir erkennen, welche Kräfte
hier wirken. Manchmal erkennen wir plötzlich auch ein Warum. Die Aufstellungen und Figuren lassen uns sehen, welche Folgen auf das Familiensystem eine Fehlgeburt oder Totgeburt haben können.
Besonders wenn diese Kinder nicht ihren guten Platz bekommen, wenn Trauer und Verlust nicht angenommen und geheilt sind. Mütter folgen ihren Kindern, das nachgeborene Geschwisterkind trägt eine
Last oder eine andere Person im Familiensystem übernimmt diese Rolle und findet nie seinen eigenen Platz, sein eigenes Leben. Besonders wenn ein tiefer Kinderwunsch besteht, hilft ein Blick auf
das Familiensystem.
Je tiefer wir bereit sind, uns den Kinderseelen zu öffnen, desto mehr zeigt sich auch eine andere, sehr natürliche Möglichkeit. Ich nenne sie Seelenkommunikation. Im Prinzip ist es eine ganz
natürliche Sache, die jeder Mensch kann. Schwangere Frauen und immer mehr Männer tun es oft ganz selbstverständlich: Sie reden mit dem Kind im Bauch, kommunizieren aus ihrem liebenden Herz.
Leider bricht dieser Kontakt bei einer Fehlgeburt und dem Schock oft ab. Doch es zeigt sich, dass genau diese Form der Kommunikation wichtig ist und uns helfen kann, unseren Schmerz und unsere
Trauer zu heilen. Seelen können uns auf ihre ganz besondere Art und Weise Antworten geben.
Auch dieser Spur folgen wir in diesem neuen Buchprojekt.
Anna Hubrich, lebt und arbeitet als Autorin und Coach mit Systemischer Begleitung in Oberbayern.Sie ist Mutter von einer Tochter und zwei Sternenkindern.