empfohlen von
DEUTSCHER FACHVERBAND FÜR HAUSGEBURTSHILFE e.V.
DOULAS IN DEUTSCHLAND e.V.
23 Familien haben berührende Hausgeburten erlebt und teilen diese schweren und schönen Stunden. Geburtsberichte, Interviews und Statements beantworten Fragen zur natürlichen Geburt und zum Elternsein. Im Buch finden sich außerdem praktische Tipps zur Planung einer außerklinischen Geburt und dem Wochenbett bei einer Hausgeburt.
Ein informativer Teil räumt mit Vorurteilen und Mythen auf, und zeigt, wodurch eine Hausgeburt sicher ist.
Wichtige Fragen wie die Schmerzbewältigung ohne Medikamente werden ebenso behandelt, wie eine Doula-Begleitung und die Rolle des Vaters. Anschaulich und bewegend machen die Erfahrungsberichte
Mut, eine Hausgeburt zu erwägen.
Das Buch Hausgeburt und Gebären im Geburtshaus richtet sich sowohl an Familien mit Kinderwunsch als auch an Hebammen in der Ausbildung, die sich mit dem Thema der Hausgeburtsbetreuung näher beschäftigen möchten. Außerdem bietet das Buch für Mütter die Möglichkeit, die eigenen Geburten noch einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Portraits vieler Geburtshäuser und die aktuelle Situation der Hausgeburtshebammen in Deutschland runden das Buch ab.
Christine Trompka
Christine Trompka, 31 Jahre und Mutter dreier Söhne. Ihre eigenen Geburten im Geburtshaus und zu Hause ermutigten sie zu einer anderen Sicht auf die Geburtshilfe. Die Autorin wohnt mit ihrer Familie in einem kleinen Ort in Oberbayern.
"Das Kind hat sich gedreht meinte meine Hebamme. unglaublich.
Super schnell war ich mit meinem sechsten Kind schwanger geworden. Schnell war klar, dieses Kind soll wieder daheim als Hausgeburt das Licht der Welt entdecken. Zwei meiner Kinder waren nach drei negativen Krankenhauserlebnissen bereits daheim geboren. Das erste mal, dass ich außer zwei Ultraschallterminen komplett auf Hebammenbetreuung setzte. Nie hab ich mich in einer Schwangerschaft so wohl und sicher gefühlt. Nie kam in dieser komplikationslosen Schwangerschaft Der Gedanke an Krankenhaus auf."
Anja mit Greta
"Sie schlug die Augen auf und schaute uns erstmal erstaunt an.
Die Hauswassergeburt war einfach toll. Ich hatte viel längere Wehenpausen und trotzdem ging alles plötzlich ganz schnell. Die Wärme des Wassers und die Massagen meines Mannes halfen mir. Ich konnte es noch gar nicht glauben, aber plötzlich spürte ich einen Drang nach unten und unser Kind kam mit wenigen Wehen gesund zur Welt. Nach den Strapazen der vorigen Stunden war das aber auch verdient. Der Papa war dann der Erste, der die Kleine nach der Hausgeburt aus dem Wasser hob."
Theresa, 25 Jahre
Vorwort greenbirth ev
Natürlich Eltern werden
Geburt
Zu Hause
Im Geburtshaus
Geburtsbegleitung
Doula
Techniken zur Schmerzlinderung
Wassergeburt zu Hause
Sicherheit in der außerklinischen Geburtshilfe
Risiken einer von außen gesteuerten Geburt
Das Geburtshaus
Betreuung der Schwangeren im Geburtshaus
Ablauf einer Geburtshausgeburt
Portraits einiger Geburtshäuser
Hausgeburt
Betreuung durch niedergelassene Hebammen
Ablauf einer Geburt zu Hause
Situation der Hebammen in Deutschland
Wahlfreiheit des Geburtsortes in Gefahr
Überleben der Geburtshäuser und Hausgeburtshebammen
Hausgeburtsberichte von Müttern und Vätern
Wochenbett ohne Klinik
Medizinische Betreuung
Organisation des Wochenbetts
Elternsein
Stillen
Tragen
Mit oder ohne Windeln
Berichte über das Stillen und das Wochenbett zu Hause
Glossar
Das Buch Hausgeburt und Gebären im Geburtshaus richtet sich sowohl an Familien mit Kinderwunsch als auch an Hebammen in der Ausbildung, die sich mit dem Thema der Hausgeburtsbetreuung näher beschäftigen möchten.
Ausführliche Informationen zum Buch
1. Auflage Mai 2011
230 Seiten Format A5
ISBN: 9783000346095
fidibus Verlag
19,70 €
inkl. MwSt, versandkostenfrei in bestimmte Länder
Versandkostenfrei in folgende Länder: Albanien, Andorra, Belarus, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Österreich, Schweiz, Serbien und Montenegro, Zypern , Dänemark, Deutschland, Estland, Färöer, Finnland, Frankreich, Georgien, Gibraltar, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Mazedonien, Monaco, Montenegro, Montserrat, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Republik Moldau, Rumänien, Russische Föderation, San Marino, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Svalbard und Jan Mayen, Tschechische Republik, Türkei, Ukraine, Ungarn, Vatikanstadt, Vereinigtes Königreich Mehr anzeigen Weniger anzeigen
"Obwohl seit 2008 in der Hausgeburtshilfe tätig, fiel mir bisher noch kein Buch auf, dass ich meinen Hausgeburtsfrauen empfehlen konnte. Das hat Christine
Trompka mit ihrem Buch 'Hausgeburt und Gebären im Geburtshaus' nun geändert. Übersichtlich gegliedert in Schwangerschaft, Geburt, Geburtsberichte und Wochenbett macht das Buch
Lust zu schmökern und vermittelt, quasi nebenbei, wertvolle Informationen rund um das Thema Hausgeburt und Geburtshaus.
Tipps und Informationen lassen sich sowohl aus den Texten, als auch aus den sehr gut ausgewählten Geburtsberichten ziehen. Literaturempfehlungen und Internet
Links ergänzen die vielen 'kleinen, aber feinen' Hinweise ganz praktisch und handfest.
Das Buch macht aufmerksam auf die Schwangerenbetreuung durch Hebammen, macht Mut auf das eigene Bauchgefühl zu hören zum Thema 'Wo und wie soll mein Kind zur
Welt kommen' und gibt so viele sinnvolle Anregungen zum Thema 'Wochenbett Zuhause', dass ich bereits einige davon in meinen Geburtsvorbereitungskurs übernommen habe."
Hebamme Andrea Hackl, Kelheim
"Auch wer keine ausserklinische Geburt oder Hausgeburt plant, muss dieses Buch lesen - vielleicht sogar umso eher! In unserer aufgeklärten Zeit stellt man sich ja nicht vor, wieviele moderne Mythen rund um die Geburt kursieren. In diesem Buch finden sich die Fakten. Gut geschrieben, schön zu lesen. Liebevoll illustriert. Und nicht zuletzt enthält es eben diese überaus informativen Geburtsberichte - eine Rarität. Absolut empfehlenswert!"
Vivian Weigert, Buchautorin und Mitbegründerin des Zentrums für natürliche Geburt in München
"Dieses sehr informative Buch mit allen wichtigen Fakten zur Hausgeburt in den eigenen vier Wänden bzw im Geburtshaus ist für alle schwangeren Frauen eine wichtige Lektüre! Geburt ist von der Natur so konzipiert, dass es ein sicherer Prozess für Mutter und Baby ist, wenn wir gewisse Grundregeln beachten. Dies hat die Autorin meisterhaft herausgearbeitet und bietet in ihrem Buch wichtige (und einfache) Schlüsselfaktoren für ein zufriedenstellendes Geburtserlebnis. Wir als Verbraucherschutzorganisation für Geburtshilfe empfehlen es oft und gerne weiter, denn die Qualität der Informationen, die frau in der Schwangerschaft erhält, ist entscheidend für ihre Selbstsicherheit und Selbstbestimmtheit (z.B. Kenntnis über meine Rechte als schwangere und gebärende Frau)! Die Wahl des Geburtsorts ist ein zentraler Punkt, der letztendlich oft über Geburtstraum oder Geburtstrauma entscheidet."
Sylvia Sedlak, von der Geburtsallianz Österreich
"Ich selbst bin Mutter von 6 Kindern und erwarte unser 7. Kind. Nach 3 nicht so schönen KKH Geburten sind die letzten drei Kinder als Hausgeburt
geboren. Seid dem interssiert mich alles, was es über die natürliche Geburt gibt. So auch dieses Buch, welchs meiner Meinung nach ein voller Erfolg ist.
Es ist ein Ratgeber mit vielen Erfahrungsberichten von Eltern welche eine natürliche, außerklinische Geburt, meistens eine Hausgeburt erleben
durften.
Neben Erfahrungsberichten werden viele Informationen zu den verschiedenen Möglichkeiten der außerklinischen Geburt gegeben. Wie ist der Ablauf einer solchen zu
Hause oder im Geburtshaus. Welche Voraussetzungen sollten für eine Hausgeburt gegeben sein? Wie können Schmerzen gelindert werden? Wie sicher ist das?
Warum kommt mein Körper gut ohne Medizin aus?
Auch auf das Wochenbett und die Stillzeit wird ausführlich eingegangen. Desweiteren enthält das Buch wertvolle Artikel über Tragen, Babymassage und
Windelzeit.
Jede Schwangere sollte das Buch meiner Meinung nach gelesen haben um dann realistisch den für sie geeigneten Geburtsort zu finden."
Anja S
" - Hausgeburt? - Jeder Zeit wieder !" (Geburtsbericht von S. mit Linus, S. 145)
- Immer noch voll mit Bildern von Frauen, die ihre Kinder auf ureigenste Weise gebären..., seit tausenden von Jahren, verbunden durch die einzigartige Stärke und Kraft, die allen
Frauen innewohnt..." (Geburtsbericht von J. mit Lias, S. 165)
"Lebendig, authentisch und Interesse weckend, informiert die Autorin Christine Trompka - Mutter von drei Söhnen - über die Möglichkeiten der natürlichen Geburt
und erläutert die Geburtsbegleitung zu Hause bei der Hausgeburt und im Geburtshaus. Dabei unterstützen sie die zu Herzen gehenden Erfahrungsberichte von 23 Müttern und Vätern,
die ihre tiefen Erfahrungen an andere Frauen weitergeben und kein Objekt im Getriebe der Geburtsmedizin sein" (S.15) wollen."
Kerstin Janetzko, greenbirth e.V.
"Obwohl man meiner Meinung nach eher Mut für eine Krankenhausgeburt als eine Hausgeburt braucht! Das Buch ist sehr schön geschrieben und man mag es gar nicht aus der Hand legen. Die gegebenen Informationen sind hilfreich bei der Entscheidung, wo man sein Kind zur Welt bringen möchte. Am Besten haben mir aber die tatsächlichen Erfahrungsberichte gefallen. Durch diese bekommt man eine wirklich klare Vorstellung, wie eine Hausgeburt verlaufen kann. Ein sehr liebevolles Buch, das jede Schwangere unbedingt gelesen haben sollte!"
Frieda
"Das Buch ist super informativ, ich bereite mich gerade auf die Hausgeburt meines dritten Kindes vor und die Informationen, die ich aus dem Buch bekommen habe waren sehr hilfreich, da eine Hausgeburt ja doch mehr Vorbereitungen bedarf als eine Krankenhausgeburt. Durch die zahlreichen Berichte wurde mein Gefühl bestärkt, dass ich das schaffe, weil es schon so viele andere Frauen vor mir geschafft haben... ich glaube auch dass das Buch bei der Entscheidungsfindung: Krankenhaus, Geburtshaus oder Hausgeburt hilfreich sein kann. "
J. F.
"...ein wunderbares Buch, welches ich sehr empfehlen kann. Eine absolut notwendige Horizonterweiterung in Zeiten, wo geburtshilfliche Klinikroutine scheinbar eine größere "Sicherheit" verspricht als eine fachlich-kompetente persönliche und herzliche Betreuung durch Hebammen! Die in diesem Buch enthaltenen Hausgeburt Erfahrungsberichte von Eltern für (werdende) Eltern machen, so hoffe ich zumindest, den Unterschied - denn wer gut informiert ist, läßt sich nicht so schnell verunsichern und ängstigen, sondern geht selbstbestimmt seinen eigenen Weg durch Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit."
Melanie Schoene, meine-doula.de
"Im Fidibus Verlag erschien dieses 220 Seiten starke Buch, Berichte von 23 Müttern und Vätern die „kein Objekt im Getriebe der Geburtsmedizin“ sein
wollten, über ihre Beweggründe für und Erfahrungen mit der durchlebten Haus- oder Geburtshausgeburt,.
Die Aufmachung besticht durch die Unterteilung in verschiedenen Druckfarbtönen zwischen Informationen und Berichten der Mütter/Eltern, und der Auswahl der
liebevoll gezeichneten Skizzen. Bestechend auch die Bilder von Geschwisterkindern, die doch immer wieder erahnen lassen, wie die Menschwerdung eines so lange verborgenen Geschwisterchens auf die
kleinen Gemüter und Seelen wirkt. Für mich neu uns als sehr prägnant empfand ich die Kurzinterviews, die zwischendurch einzelne Punkte noch einmal hervorhoben.
Als Hebamme war es natürlich interessant zu lesen, wie Kolleginnen ihre Arbeit sehen, wie sie in bestimmten Momenten oft ganz anders handelten, und immer
zu einem guten Ergebnis kamen! Es führen ja doch viele Wege nach Rom. Immer wieder zu fühlen war das emotionale Engagement der Kolleginnen, ohne das wir unsere Arbeit nicht gut verrichten können,
und die sich durch die Besuche in der Schwangerschaft wiederum generieren und gefestigt werden. Berührt war ich allemal durch das große Vertrauen, das die Frauen in „ihre Hebamme“ hatten! Dies
setzt eine sehr engagierte Betreuung in der Schwangerschaft voraus, und ist letztlich die conditio sine qua non eines guten Geburtserlebnisses. Davon zeugten dann natürlich die z. Teil
ausführlichen, und oft zum Schmunzeln anregenden Berichte. Hebammen und Doulas kommen zu Wort, Kurzinterventionen über geläufige Medikationen und mögliche Interventionen in der Klinik runden das
Buch ab. Zu erwähnen ist auch das Vorwort von Irene Behrmann, Traumatherapeutin, die sich aus der Erfahrung ihrer Praxis mit geburtsgeschädigten
Menschen seit Jahren ein großes Wissen in Sachen Pränatalpsychologie erworben hat, und seit Gründung von „GreenBirth e.V.“ den Eltern eine Stimme gibt, um ihre Belange und die ihrer kleinen
Kinder in der Öffentlichkeit und in der Politik zu verbreiten und zu unterstützen. Als überzeugte Verfechterin der originären Hebammenarbeit haben wir durch sie eine beachtenswerte Verbündete
bekommen.
Danke, Frau Trompka, für dieses Buch, das Sie trotz dreier Söhne, aber Dank eigener positiver Erfahrung, so liebevoll erstellt haben!
Absolut zu empfehlen für Hebammen, Eltern, und Andere, am Thema Interessierte."
Eva-Maria Müller Markfort
Dipl. Hebamme
Präsidentin des Deutschen Fachverbandes für Hausgeburtshilfe DFH e.V.
Pränatalpsychologin
Bildungsanalytikerin
- Aus Platzgründen konnten die Rezensionen hier nur in Auszügen erscheinen -
Etwa 15 Prozent aller klinischen Schwangerschaften enden mit einer Fehlgeburt in den ersten 12 Schwangerschaftswochen, und vier von tausend Schwangerschaften mit einer Totgeburt.
Fast jede zweite Frau hat entweder selber schon ein Kind in der Schwangerschaft verloren oder kennt jemand, dem das passiert ist. Und doch ist es immer noch ein sehr stilles Thema in unserer Gesellschaft, für manche sogar ein Tabu. Erst vor kurzem las ich in einem Internet Forum für Schwangerschaft, dass eine Frau gebeten wurde, doch bitte nicht das schwere Thema ihres „Sternchens“ (Fehlgeburt) in diesem Forum den anderen werdenden Müttern zuzumuten.
Die meisten werdenden Eltern in unserer Gesellschaft warten bis zur zwölften Schwangerschaftswoche bevor sie die “frohe Botschaft“ öffentlich verkündigen.
Sie schützen damit ihren privaten Raum, sich selber und die Möglichkeit eines frühen Abgangs. Oft erfahren Freunde, Kinder und Verwandte erst viel später, dass es da mal eine Schwangerschaft gab, ein Geschwisterchen...
Wenn Seelen nicht geboren werden, sondern uns nur eine Zeitlang im Mutterleib besuchen, bevor sie wieder von uns gehen, dann hinterlassen Sie in uns eine Lücke.
Wer selber schon einmal ein Kind verloren hat, kennt diesen Schmerz, den Schock. Das Loch, in das viele Frauen und Männer erst einmal fallen. Für jede Frau, jeden Mann, die ein Kind verlieren ist das eine tiefe und oft prägende Erfahrung, verbunden mit Schmerz und Trauer, oft Ohnmacht, Wut und Schuldgefühlen. Wo Freude und Liebe waren, ist nun Leere. Nie sonst erleben wir das Entstehen von Leben und Tod so nah und unmittelbar. Als Frau sogar im eigenen Körper. Das ist intensiv, sowohl auf der körperlichen als auch auf der feinstofflichen seelischen Ebene!
Trauer, Schmerz und Rituale sind wichtig beim Abschiednehmen
Ob ein Kind schon sehr früh abgeht oder später, oder im schlimmsten Fall wir eine Totgeburt erleben: Es gibt keine Hierarchie des Schmerzes und der Art wie wir trauern, trauern dürfen. Jeder Mensch ist hier einzigartig und geprägt durch seine Familie, Kultur, Religion, sein bisheriges Leben. und Erfahren.
Viele Menschen ziehen sich erst einmal zurück, müssen einen Weg finden, mit dieser Leere in sich, dem Schock und Verlust umzugehen. Und das ist o.k. Trauer braucht seinen Platz und Raum.
Andere werden aktiv, gehen zurück in das „alte“ Leben, das Leben vor diesem Kind. Es ist ja alles noch wie immer, das Kind war ja noch nicht wirklich da, es war das Beste, ein natürlicher Schutzmechanismus...und bei einer frühen Fehlgeburt wusste kaum jemand davon... Auch das ist o.k. Doch so begraben wir unseren Schmerz und übergehen die Trauer, streichen wir das nie geborene Kind aus unserem Leben. Meistens geht das nicht lange gut, kehrt nicht gesehener und verarbeiteter Schmerz zurück zu uns in Form von Körpersymptomen, Krankheit, Depression, Problemen in der Beziehung oder in der Familie.
Ich teile meinen Schmerz und meine Geschichte
Bei meiner Arbeit beobachte ich, dass immer mehr Frauen und Männer beginnen, diesen stillen privaten (Tabu)Raum zu verlassen. Sie teilen bewusst ihren Schmerz, als Paar und im Aussen. Sie
erzählen ihre Geschichten, geben ihren Sternenkindern oder Schmetterlingskindern einen Namen. Lassen sie eintragen im Geburtsregister. Verwaiste Eltern treffen sich in Foren, Trauergruppen,
Trauercafes. Sie vernetzen sich und reden, erzählen von ihrem Schmerz und teilen was ihnen geholfen hat. Sie entwickeln wunderschöne Rituale des Abschieds, und es gibt immer mehr Friedhöfe mit
besonderen Plätzen für Sternenkinder. Und langsam entsteht auch eine neue, achtsame Bestattungskultur.
Für die Eltern und ihre Familien sind diese Rituale und der Austausch mit anderen Menschen eine wichtige Hilfe im Annehmen und Verarbeiten. Und sie drücken dadurch aus: Unser Sternenkind
gehört zu uns, wir werden es nicht vergessen und geben dieser Seele einen Platz.
Warum? Die Frage nach dem Sinn
Eine Frage die sich alle verwaisten Eltern stellen, ist die Frage nach dem Warum.
Warum ist das passiert, was haben wir, habe ich falsch gemacht? Viele Frauen zermartern sich ihr Hirn und suchen nach möglichen Ursachen in ihrem Verhalten oder ihrer Situation. Hätte ich
vielleicht damals nicht... oder doch...vielleicht habe ich es nicht genug geliebt, gezweifelt..., ich hätte doch etwas merken müssen...Fragen oder Vorwürfe, Gedanken an Schuld tauchen auf.
Viele Frauen beschäftigt die Frage: Wie geht es unserem Kind jetzt? Wo ist es? Geht es ihm gut, musste es leiden? Oder auch die Frage an Gott: Warum erlaubst Du so etwas? Warum tust Du uns das
an?
Es ist ein tief menschliches Bestreben, eine Sinnhaftigkeit gerade in schweren Momenten unseres Lebens zu erkennen.
Mediziner sprechen oft von einem Schutzmechanismus des ungeborenen Lebens, die Natur stösst ab, wenn ein Wesen nicht lebensfähig ist. Doch ist diese Antwort wirklich ein Trost für die Betroffenen?
Oder gibt es noch andere Antworten, ist ein anderes sinnhaftes Verstehen möglich?
Wo können wir bei allem Schmerz Trost, Ruhe und Antworten finden? Was kann uns helfen zu heilen? Welche neuen Fenster öffnen sich dadurch vielleicht für uns, unser Verstehen und unsere Fähigkeit zu Lieben?
Und wenn wir verwaiste Eltern und Familien begleiten, wie können wir andere Menschen hier gut begleiten und unterstützen?
In diesem Buch folge ich dieser Spur. In vielen Gesprächen und Aufstellungen durfte ich Frauen und Männern, die eine oder mehrere Kinder durch Fehlgeburt oder Totgeburt verloren haben, begleiten. Sie alle haben ihre Geschichte erzählt, meine Fragen beantwortet. Gemeinsam haben wir hingesehen, uns führen lassen.
Begleitung durch Systemische Aufstellung und Seelenkommunikation
Besonders achtsam und heilend zeigt sich das Systemische Aufstellen und Hinsehen mit Hilfe von liebevoll geschnitzten Figuren und Symbolen. In klaren Bildern dürfen wir erkennen, welche Kräfte
hier wirken. Manchmal erkennen wir plötzlich auch ein Warum. Die Aufstellungen und Figuren lassen uns sehen, welche Folgen auf das Familiensystem eine Fehlgeburt oder Totgeburt haben können.
Besonders wenn diese Kinder nicht ihren guten Platz bekommen, wenn Trauer und Verlust nicht angenommen und geheilt sind. Mütter folgen ihren Kindern, das nachgeborene Geschwisterkind trägt eine
Last oder eine andere Person im Familiensystem übernimmt diese Rolle und findet nie seinen eigenen Platz, sein eigenes Leben. Besonders wenn ein tiefer Kinderwunsch besteht, hilft ein Blick auf
das Familiensystem.
Je tiefer wir bereit sind, uns den Kinderseelen zu öffnen, desto mehr zeigt sich auch eine andere, sehr natürliche Möglichkeit. Ich nenne sie Seelenkommunikation. Im Prinzip ist es eine ganz
natürliche Sache, die jeder Mensch kann. Schwangere Frauen und immer mehr Männer tun es oft ganz selbstverständlich: Sie reden mit dem Kind im Bauch, kommunizieren aus ihrem liebenden Herz.
Leider bricht dieser Kontakt bei einer Fehlgeburt und dem Schock oft ab. Doch es zeigt sich, dass genau diese Form der Kommunikation wichtig ist und uns helfen kann, unseren Schmerz und unsere
Trauer zu heilen. Seelen können uns auf ihre ganz besondere Art und Weise Antworten geben.
Auch dieser Spur folgen wir in diesem neuen Buchprojekt.
Anna Hubrich, lebt und arbeitet als Autorin und Coach mit Systemischer Begleitung in Oberbayern.Sie ist Mutter von einer Tochter und zwei Sternenkindern.