Erster Einblick in das bald erscheinende Buch Hyperemesis

Auszug aus einem Videotagebuch eines betroffenen Vaters nach bereits 8 Wochen Hyperemesis in der 14. SSW:

Wir haben den 6 März 2008 21.22 Uhr. Ich komme gerade vom Krankenhaus. Schatzi geht’s gar nicht gut. […] ist untersucht worden von zwei Ärzten. Wieder Ärzte, der 12. glaub ich. Ständig hört man den gleichen Scheiß. Ich bin mal wieder ein bisschen ausfallend geworden, [Pause] weil keiner das versteht. [Pause) Warum wurde ich ausfallen? Naja, weil ich mal wieder gehört habe, 12. Woche wird alles besser. Psychische Komponente, na beim Wort psychische Komponente bin ich auszuckt. […] Das hab ich so oft gehört. […] jeder Arzt sagt was anderes, das ist das Problem. Keiner will sich wirklich dem annehmen. […], ja Schwangerschaftserbrechen ganz normal, das vergeht und bla, bla, bla. Dass dem nicht so ist, muss man den Ärzten erst mal klar machen. Gut, komischer Weise, wenn ich dann mit denen diskutier, dann geht’s in einer gewissen Weise. Weil ich glaub, dass erste was Ärzte in ihrer Ausbildung lernen ist, wie beruhigt man einen Patienten. Aber dass viele Patienten schon beruhigt worden sind und es keine Besserung gegeben hat, was bringt dann das beruhigen? Ich wollt, schon mal zu einem sagen, ja viele schöne Worte null Inhalt, aber hab ich mir dann doch verkniffen. Bisschen Respekt muss man den Menschen doch entgegenbringen. […]Ich mach mir Sorgen. Ich mach mir Gedanken. Wie geht’s dem Baby, wie geht’s Sternchen? […] Die kriegt das sicher mit. Das tut mir so weh. Was mir noch so weh tut ist, dass mein Schatzi so leiden muss. [Pause] Die hat das echt nicht verdient. […] Ich weiß nicht warum, warum Gott diese Hürden ihr immer gibt. In diesem Fall ja uns, weil ich leide ja mit. Ich kann nicht wirklich helfen, außer dass ich präsent bin und dass ich für sie da bin. [Pause] Und dass ich mit den Ärzten diskutier, auch wenn ihr das nicht angenehm ist, auch wenn sie das nicht mag. Sie ist halt nicht der Mensch, der das so zeigt, aber das ist halt so und dass ihr das dann unangenehm ist, das versteh ich dann auch. Aber wenn man nicht dann ein bissl auf den Tisch haut, passiert ja nicht viel. Außerdem verstehens die Leute net, die Ärzte. Das sind für mich keine Ärzte[Pause] Also wenn das Kind mal kein gesundes Kind wird, [lacht] versteh ichs nicht. [Pause] Ich wünsch mir so sehr, dass sie endlich mal bergauf gehen kann. Dass es immer weiter bergauf geht und nicht immer nur bergab, kurz bergauf, bergab, bergauf und wieder bergab.

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