Unsere Februar Neuerscheinung "Hyperemesis Gravidarum - Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft" sorgt für viel Gesprächsstoff.
Wir zeigen Euch hier einen Auszug aus dem Bericht von Charlotte über die Anfangszeit ihrer Hyperemesis:
"Es war erstaunlich, wie schnell mein gesunder Körper seine Kraftreserven aufbrauchte. Innerhalb von wenigen Tagen war ich völlig am Ende. Ich erbrach immer öfter, obwohl ich kaum
etwas aß. Auch nachts musste ich mich übergeben. Danach zitterte ich minutenlang am ganzen Körper und mir war eiskalt. Mein Geruchssinn war plötzlich viel schärfer. Öffnete jemand den
Kühlschrank, so roch ich es noch Stunden später und musste mich deswegen laufend übergeben. Ich ertrug kein Parfüm, keine Waschmittel, kein Deo, selbst den Eigengeruch meines Mannes
ertrug ich nicht. Das war so furchtbar. Ich probierte alle erdenklichen Tipps, morgens vor dem Aufstehen eine Kleinigkeit essen, Ingwertee, Cola, nichts half.
Nach wenigen Tagen, in denen mein Mann hilflos zusehen musste, wie ich dünner und kraftloser wurde und in denen er alles tat, was auch nur den leisesten Hoffnungsschimmer auf
Besserung brachte, bekam er ernsthafte Sorge um mich und überredete mich, ins Krankenhaus zu fahren. In der Notaufnahme wies man uns widerwillig den Weg in die Wöchnerinnen-Station. Dort
angekommen, es war kurz vor 23 Uhr, schob man mich in ein Zimmer, in dem ebenfalls eine Frau ohne Kind lag. Schnell stellte sich heraus, dass sie ebenfalls an Hyperemesis litt. Und zum
ersten Mal ahnte ich, dass das, was ich erlebte, vielleicht eine härtere Form der Schwangerschaftsübelkeit war. Dieses Wissen war sehr erleichternd! Denn durch das tagelange Martyrium zu
Hause dachte ich, ich sei vielleicht körperlich zu schwach, müsste mich einfach zusammenreißen. Aber gleichzeitig war ich vollkommen machtlos und musste ohnmächtig ertragen, dass mein
Körper jegliche Nahrungsaufnahme, sei es Essen oder Trinken, egal in welcher Form, egal nach welcher Zubereitungsweise, verweigerte. Im Krankenhaus legte man mir einen Zugang und ich
bekam Infusionen mit Kochsalzlösung und Dimenhydrinat intravenös. Nach zwei Tagen ging es mir ganz langsam besser."
Wie es Charlotte im Laufe der Hyperemesis Schwangerschaft weiter ergeht und welche Höhen und Tiefen sie dabei bis zum glücklichen Ende erlebt erfahrt ihr neben den
Berichten von anderen Frauen und Vätern im Buch.
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